Der Broiler

Letzten Freitag rief unser Bioimker an, um mal kurz zu hören, wie es seinen Bienenstöcken in unserem Garten geht, ob die „Girls“ fleißig fliegen und der Rasentrecker wieder brummt oder doch eher Gatterich

…und bevor er es vergisst, seine Nachbarin Evi hat gefragt, ob wir auch wieder Broiler haben möchten.

An dieser Stelle hole ich kurz aus, für alle „nicht von hier“.  Ein Broiler ist ein Riesenhähnchen!

Evi holt sich die Eier/ Küken vom Hühnerzüchter, gönnt ihnen ein freies Leben in und vor allem um Haus und Hof herum. Geschlachtet wird nur einmal jedes Jahr, nur was bestellt ist. Und glücklich kann sich schätzen, wer bedacht wird.

Ich kannte Broiler vorher nicht, muss aber sagen, andere kauf ich nicht mehr, da sind wir jetzt durch Evi verwöhnt. Der letzte Broiler, den wir letzten Herbst auf dem Tisch hatten reichte für 4 Personen zwei volle Mahlzeiten und vom Rest hab ich noch eine große Schüssel Geflügelsalat gemacht  und die Wuffs bekamen auch etwas ab, natürlich keine Geflügelknochen, sollte jetzt jemand „Oh nein!“ denken.

Das Hähnchen hab ich mit Apfelstücken gefüllt, wie eine Gans.

Dazu die Äpfel in Spalten geschnitten und mit Gewürzen ( Salz, Pfeffer, Paprikapulver) und etwas Limetten-/Zitronenöl vermengt. In die große Auflaufform habe ich auch Apfelstücke, Zwiebeln halbiert, Möhrenstücke, 3 Tomaten in Stücke geschnitten sowie zwei in dicke Scheiben geschnittene Limetten gelegt.

Alles mit etwas Limettenöl , ein paar Stückchen Butterreinfett, Gewürzen wie bei der Apfelfüllung plus Rosmarin vermischt und gleichmäßig verteilt.

Broiler vorm Füllen mit etwas Salz und Pfeffer innen einreiben, Äpfel reingeben, zubinden wie eine Gans, dann den gefüllten Broiler mit etwas Öl außen einreiben, mit Gewürzen ( Salz, Pfeffer und Paprikapulver) einstäuben und auf das Gemüse in der Auflaufform legen, mit etwas Limettensaft beträufelt, mit 1 Tasse Weißwein angießen, Scheiben von Limetten, ein paar Zweige Rosmarin auflegen und in den Ofen auf unterer Schiene geben.

Zunächst bei Ober/Unterhitze bei 200 Grad Celsius knusprig anbräunen, dazu ab und an mit etwas Weißwein und dem Sud aus der Form begießen, das Hähnchen zwischenzeitlich wenden, so das es rundherum leicht braun ist. Dann die Hitze auf 160 Grad ( je nach Ofen reichen auch schon 140 Grad Celsius) runter drehen und das Hähnchen für die nächsten 2 bis 3 Stunden langsam garen.  Dabei immer wieder angießen mit dem Sud aus der Form. Sollte der Sud zu sehr eindampfen, etwas Wasser nachgeben, oder gern auch trockenen Weißwein.

Wenn es gar ist, das Hähnchen mit einer glatt gerührten Mischung aus 2  Esslöffel Honig,  1 Esslöffel Limetten-/Zitronenöl, etwas Salz und Pfeffer, 1 Teelöffel mittelscharfem Senf sowie etwas Zitronensaft bestreichen und bei Umluft bei 185 Grad Celsius ca. 15 min. knusprig, knackig fertig bräunen.

Dazu gab’s Salzkartoffeln und Wirsinggemüse. Wer mag kann aus dem Sud und dem durchpassiertem geschmortem Gemüse/ Äpfeln eine Soße bereiten. Wir fanden den Sud und das Gemüse so schon sehr lecker und haben uns davon direkt über die Salzkartoffeln gegeben.  Nur die Schale der Biolimetten war leicht bitter, daher diese nicht mit in die Passiermühle ( Flotte Lotte) für die Sossenbereitung geben. 

So, die Einkaufsliste:

  • 1 Broiler
  • 6 – 8 säuerliche Äpfel
  • 6 Biolimetten mit  zum Verzehr geeigneter Schale
  • 4 mittelgroße Zwiebeln
  • 4 dicke Möhren
  • 3 große vollreife Tomaten
  • 1 Bund Rosmarin 
  • 250 ml Weißwein, halbtrocken bis trocken
  • Butterreinfett,
  • Limetten-/Zitronenöl,
  • Salz,
  • Pfeffer,
  • Paprikapulver,
  • mittelscharfer Senf,
  • Honig,
  • Zitronensaft/ Limettensaft

Für die Beilagen: Festkochende Kartoffeln, Salz, Wirsing


Wirsinggemüse:

  • 1 Wirsing 
  • 2 Zwiebeln 
  • 200 g durchwachsenen Speck
  • 1 Becher Sahne

Wirsing klein schneiden in schmale Streifen. Speck und Zwiebeln fein würfeln.

Speck in hoher Pfanne gut auslassen und kross braten, Zwiebeln zugeben, darin anschwitzen, Wirsing dazu und kurz anbraten, Tasse Wasser dazu, durchschmoren.

Flüssigkeit reduzieren, dann Becher Sahne zugeben. Mit Salz und Pfeffer abschmecken, etwas  einreduzieren. Fertig. Nicht matschig kochen!

Wer’s nachmachen möchte, guten Appetit und gutes Gelingen. 

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