Tomaten – hat frau je genug davon?

Ich will Tomaten

Es ist wieder Frühling, es wird wärmer und mein Herz schreit nach Tomaten. Vor drei Jahren schrie es so laut, dass schließlich Kindi mit Handlanger Gatterich mir das lang ersehnte Tomatenhaus bauten. Und was für ein schnuckeliges Tomatenhaus es wurde. Seit Kindi nämlich seine Ausbildung im Fahrzeugbau begann, und auf Bruchteile von Millimetern genau arbeiten lernt, wurde es ein sehr akkurates Haus, ganz anders als noch vor einigen Jahren.

Sagte Gatterich damals …“Sohn, laß uns das lieber abmessen“, antwortete Kindi…“Mensch Papa, ist doch egal, irgendwie passt das schon, ist für Mama und den Tomaten machts nichts aus“….Jetzt, zu meinem stillen Amüsement sagte Gatterich… „da sind nur 3 cm Abweichung, das passst schon“… und Kindi antwortete…“nee Papa, wenn wir das hier bauen, dann richtig. 3 mm geht gerade noch so bei dem Konstrukt, aber doch keine 3 cm! Papa, miss das jetzt nochmal korrekt aus und zeichne es dann richtig an“…ja, denke ich da mit Stolz, mein Kindi ist erwachsen geworden, Gatterich bekommt jetzt Nachhilfe vom Sohn im Heimwerkern…grins!

Mein neues Tomatenhaus

Es wurde ein prima Tomatenhaus mit eingefasstem Beet (sehr schick) an optimal zur Südseite hin ausgerichtetem Standort. Da ich damals sowohl meinen Nachbarn als auch der Familie vom Tomatenhaus vorschwärmte, besorgten mir alle Tomaten als Geschenk zum Geburtstag und so tummelten sich ruck zuck 12 Tomaten. War viel zu eng. Es entstand der reinste Tomatendjungel. Der war am Ende trotz Ausbrechen und Laub entfernen so dicht, dass so manche Tomate kaum gefunden wurde.

Wir hatten alte Sorten bekommen und daher auch grüne. Sehr gute, um nicht zu sagen exzellente Tarnung. Aber die Ernte fiel nicht so üppig aus wie erhofft, dafür waren reichlich Schnecken im Dschungel unterwegs. Das Laub habe ich ihnen von Herzen gegönnt, aber das sie mir auch die lecker reifen Tomaten angefressen haben, das nahm ich ihnen übel. Vom „Schleimozid“ hielt mich allein mein Gewissen ab. Jedes Tier hat schließlich seinen Platz in der Natur.

Neues Jahr – neuer Versuch

Im Jahr drauf halbierte ich die Menge, 6 Pflanzen auf 3qm. Versetzt gepflanzt. War aber immer noch deutlich zu eng. Dafür war die Ausbeute höher, die Schnecken weniger. Dieses Jahr nun standen Kindi und ich im Gartencenter vor den Tomaten und mußten uns soo beherrschen. Drei Pflänzchen, da waren wir uns dann einig, drei Pflänzchen sind völlig ausreichend. Gesagt, gekauft und ab damit ins Beet. Die drei Pflanzen füllen inzwischen, nach nur wenigen Wochen, das Tomatenhaus gut aus. Schnecken sah ich bisher noch keine. Soweit alles prima.

Tomatenpflanzen vom Discounter

Dann gab es beim Discounter nebenan die guten Tomaten alter Sorten im 6er Pack und Freund Nils brachte mir als Überraschung eine Packung mit. Hatte ich ihm doch noch kurz zuvor erzählt, im Discounter scheine es dieses Jahr keine zu geben, Gatterich konnte sie nicht finden (bei uns wird Gatterich zum Einkaufen geschickt…macht er viel besser als ich…nie eine Diskussion über die Höhe des Bons… immer eine Überraschung im Korb und nicht selten ein toller Strauß Blumen für mich…).

Glücklich über die großartigen Pflanzen und zugleich irritiert, wohin nun damit, war guter Rat teuer. Noch ein Tomatenhaus bauen? Kindi ist mit der Ausbildung jetzt fertig, arbeitet im 3-Schichtdienst, da wären es Wochen, bevor er die Zeit und Kraft findet, so ein Haus nochmal zu bauen. Und dann die Frage, wo nur, wo wäre der beste Platz dafür? Also Idee gut, Ausführungswahrscheinlichkeit schlecht… neuer Gedanke notwendig.

Tomaten im Topf vom Hundeplatz

Nach einigem Hin- und Her stieß ich auf unseren Hundespielplatz. Da hatten Nachbarin Anne und ich Hindernisse und Tunnel für unsere Vierbeiner aufgebaut, aus alten Tubben und ausrangierten, großen Blumentöpfen, die sich prima als Auflagepodest für Bretter zum darüber Balancieren eignen. Da die Hunde sicherlich zeitweise auf das Balancieren verzichten können stehen nun die Töpfe direkt auf der Terrasse vorm Südfenster, sonnig und ohne Regen. Aus Mangel an Töpfen mußte ich jeweils zwei Pflanzen pro Topf setzen und hoffe, es wird dennoch eine Ernte geben.

Bisher war die Entwicklung sehr gut und die ersten Blüten haben sich geöffnet. Sollte sich dieser Topfgarten bewähren, werden wir im kommenden Jahr wieder auf 12 Tomatenpflanzen aufstocken. Bei 9 sind wir dieses Jahr gelandet. Denn über eins sind wir uns hier alle einig: Tomaten kann man nie genug haben. So aus dem Garten, vollsonnig gereift schmecken sie unvergleichlich, mal süß wie Früchte, mal leicht säuerlich.

Ein bunter Salat mit gelben, roten, grünen und schwarzen Tomaten ist der Hit auf dem Tisch. Dazu frisches Brot und Kräuterbutter, Herz was willst du mehr. Vielleicht noch ein gutes Glas Rotwein…hmmmmm…das Leben kann so gut sein.

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